Das Hören ist ein fundamentaler Sinn, ermöglicht uns Menschen, nicht nur die Umweltgeräusche zuzuordnen, sondern auch unsere Mitmenschen in ihrem sprachlichen Ausdruck und in all ihrem Empfinden wahrzunehmen.
Die Sprache unterscheidet uns Menschen von den Tieren, und hier ist es die gedankliche Verarbeitung der gehörten Schwingungen, die in ihrer Charakteristik dem Muster der menschlichen Stimme entsprechen. Im Sprachzentrum des Gehirns wird das begreifbar, was andere Menschen von uns wollen oder was wir anhand der erkannten Signale zu tun haben.
Der Hörsinn dringt tief in unser Bewusstsein und ist IMMER präsent, 24 Stunden des Tages aktiv, jede Sekunde unseres Lebens bereit, Informationen an unser Gehirn zu senden.
Diesem überaus wichtigen Sinnesorgan habe ich im Rahmen meiner Ordination besondere Bedeutung eingeräumt.
Die Früherkennung von Hörstörungen ist enorm wichtig, um rechtzeitig gegenzusteuern und Hilfe anzubieten.
Die Kompetenz des HNO-Faches ist in den letzten Jahren unglaublich aufgewertet worden, so ist das Hörorgan das ERSTE Sinnesorgan, das bei angeborener oder erworbener Taubheit zur Gänze ersetzt werden kann. Der medizinische Fortschritt erlaubt bereits Neugeborene durch eine Operation mit einem „elektronischen Kunstohr“ zu versorgen.
Im Kleinkindalter sind Wucherungen im Nasenrachen oft Ursache für schlechtes Hören – auch hier ist die Früherkennung wichtig, damit die Kinder in ihrer sprachlichen und geistigen Entwicklung nicht zurückbleiben.
Im Erwachsenenalter kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo dem Alter entsprechend, der Hörsinn nachlässt und hochfrequente Töne nicht mehr gut wahrgenommen werden können. Eigentlich altert der Hörsinn permanent, von Geburt an kann man messen, dass der extreme Hochtonbereich von Jahr zu Jahr immer schwächer empfunden wird. Irgendwann merkt man dann, dass es bei Gesprächen zu Wortverwechslungen kommt, das bedeutet, dass andere Worte als die Gesagten verstanden (- oder kombiniert!) werden.
In jeder Sprache gibt es viele Worte, die ähnlich klingen und dadurch Verwechslungen und Missverständnisse entstehen können.
Raum Baum Saum Zaun
Licht Gicht Sicht
fein sein rein Bein
Wenn bei einem Sprachtest, der in der Ordination durchgeführt wird, der Patient Worte gehäuft falsch nachspricht, dann ist die Hörleistung bereits vermindert!
Unerkannt und unbehandelt werden Patienten im gesellschaftlichen Leben, im Freundeskreis, bei Familientreffen, auch beim Telefonieren immer unsicherer.
Da es unangenehm und peinlich ist, mehrmals nachfragen zu müssen, wenn man den Sinn des Gesagten nicht verstanden hat, vermeidet man zunehmend gesellschaftliche Kontakte und Ereignisse.
In weiterer Folge führt dies zu Isolation und Vereinsamung!
„Ich muss nicht alles hören!“
„Ich bin froh, wenn ich meine Ruhe habe!“
„Die Jugend ist so laut, – das macht mich nervös.“
„Die jungen Leute reden immer undeutlicher und viel zu schnell!“
Wer solche Aussagen macht, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits eine gravierende Hörstörung!!! Es gilt nun, diese so früh als möglich zu erkennen und mit einem Hörgerät zu versorgen, um den genannten negativen Entwicklungen entgegenzusteuern!